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  Interessante Frauen - Sissi
 

 

 Das Leben einer der aufregendsten Frauen des 19. Jahrhunderts

Sissi





Ja, wir im wunderschönen Park von Schloss Schönbrunn.






Hier im Hintergrund die Gloriette.

Schloss Schönbrunn fasziniert mit einer wunderschönen Parklandschaft, einem Palmenhaus, der Gloriette und dem ältesten Tiergarten der Welt.



 

Schloss Schönbrunn diente in erster Linie als Sommerresidenz von Kaiserin Elisabeth und Kaiser Franz-Josef.




Es war schon interessant eine Schlossführung, unter anderem über eine Frau zu machen, die so berühmt war wie Kaiserin Elisabeth. Wir meinten über sie und ihr Leben schon das meiste zu wissen. Viele von uns hatten sicherlich die "Sissi" Filme gesehen, die aber nur ein Märchen ihres Lebens erzählen, so erklärte uns der Guide.

Elisabeth war in vieler Hinsicht eine außergewöhnliche Frau mit einem außergewöhnlichen Leben und Schicksal.




Sie war eines von acht Kindern des Herzogpaares Ludovika und Max in Bayern. Ihre Kindheit verbrachte sie beinahe wie eine Bürgerliche. Elisabeths Lieblingsaufenthalt war das Sommerschloss von Possenhofen am Starnberger See. Dort lernte sie bergsteigen, fischen, reiten, schwimmen und ihren Blick für die Schönheit der Natur. Ihre Sportlichkeit und die Liebe zur Umwelt behielt sie ihr Leben lang.




Kaiser Franz Joseph sollte die Schwester Helene heiraten, so beschloss es die Erzherzogin Sophie.

Sissi besuchte im Sommer 1858 mit ihrer älteren Schwester Helene und ihrer Mutter ihre Tante in der Kurstadt Bad Ischl. Franz Josef verliebte sich in Sissi und nicht in Helene. Der junge Kaiser war faziniert von ihr ungekünsteltes Auftreten und die spontane Natürlichkeit. Schon bald stand fest, dass es Sissi war die Franz Joseph heiraten würde. Sissi hatte sich Hals über Kopf in ihn verliebt und ihr wäre es lieber gewesen, dass er ein einfacher Schneider gewesen wäre. Ihr war schon damals klar, dass sie den Aufstieg zur Kaiserin eher belastend , als erstrebenswert fand.




Nach einem dreiviertel Jahr Verlobungszeit heiratete das schönste und reichste Brautpaar der Welt in der Wiener Augustiner-Hofkirche.



Durch ihre Schönheit und ihre Natürlichkeit war sie beim Volk rasch beliebt. Sophie versuchte aus sie eine disziplinierte Kaiserin zu machen. So war Sissi schon in den ersten Wochen ihrer Ehe oft verzweifelt und weinte den ganzen Tag.

Als die junge Mutter dann knapp 1 Jahr nach der Hochzeit ein Mädchen, genannt nach Franz-Josephs Mutter, und im zweiten Jahr noch ein Mädchen, genannt Gisela gebar, musste sie sie in Sophies Obhut geben, weil sie viel zu jung für die Erziehung in Sophies Augen war.

Es ist schwer sich  vorzustellen, aber wenn Sissi ihre Kinder sehen wollte, musste sie ihre Schwiegermutter um Erlaubnis fragen und während des Zusammentreffens war sie immer anwesend.

Auf einer Reise erreichte Sissi, dass der Kaiser sich für seine Frau einsetzte und sie  mehr mit den Kindern zusammensein durfte.

Doch dann auf einer Reise nach Ungarn erkrankten beide Mädchen an Durchfall. Nur Gisela kam wieder auf den Beinen. Die zweijährige Sophie starb nach einem langen Todeskampf in den Armen der Mutter.

Elisabeth wurde auch noch die Schuld am Tod ihres Kindes gegeben. Sie zog sich auf Grund dessen wochenlang wegen körperlicher und seelischer Schmerzen zurück, sie sperrte sich ein und weinte den ganzen Tag. Oder sie verbrachte viele Stunden mit Ausritten bis zur totalen Erschöpfung, um an nichts anderes mehr denken zu müssen. Obendrein aß sie auch nichts mehr.

Dann brachte sie 1858 den Kronprinzen Rudolf zur Welt. Sie erholte sich schwer von der Geburt. Auch dieses Kinde musste sie ihrer Mutter überlassen und durfte nie eine echte Mutter-Kind Beziehung zu ihm aufbauen.



Ihr Seelenzustand wurde immer angegriffener. Außerdem erfuhr sie, dass ihr Mann sie betrog. Für die Liebe und Verehrung, die sie ihrem Mann entgegenbrachte, war sie schlecht entlohnt worden. Sie fühlte sich einsam inmitten der intriganten Hofgesellschaft. Sie befand sich in einem nicht enden wollenden Nervenkrieg mit ihrer Schwiegermutter. Dies äußerte sich in schwerwiegenden körperlichen Problemen. Unter anderen litt Elisabeth unter andauernden Husten, wegen psychosomatischen Ursachen, die nicht wirklich festgestellt wurden. Eine mehrmonatige Kur auf Madeira wurde angeraten. Sie nahm dankbar an. Sie froh dem Wiener Hof zu entkommen.

Dann war sie fast zwei Jahre ohne Unterbrechungen vom Wiener Hof abwesend. Nach Madeira hielt sie sich auf Korfu, in Venedig, Bad Kissingen und schließlich Possenhofen auf. Diese Periode war wür ihre Selbstfindung entscheidend.
 

Sissis Turn und Badezimmer
 

Elisabeths übermäßige Beschäftigung
mit ihrem Aussehen, ihre extreme sportliche Betätigung und ihre Hungerkuren galten damals als Eitelkeit und Unausgefülltheit. Heute wissen wir, dass es eine Krankheit gibt, die als Magersucht bezeichnet wird und dass diese ebenso wie andere Essstörungen, durch tiefe seelische Nöte ausgelöst wird. Die Ursachen sind sicher in den Erfahrungen ihrer ersten Ehejahre zu suchen.




In den sechziger Jahren (Elisabeth war etwa zwischen 25 und 35 Jahre) war sie zu ihrer vollen Schönheit erblüht. Ihr im Laufe der Jahre angeeignetes Selbstbewusstsein unterstrich sie. Sie war eine reife Frau, die sich ihrer Wirkung bewusst war. Sie genoss die Bewunderung ihrer Person und hatte auch die Vorteile schätzen gelernt. Sie ließ sich nichts mehr vorschreiben und setzte ihre Wünsche auch gegenüber Franz Joseph durch.



Elisabeths Schönheit wurde zum Mythos, und ihre öffentlichen Auftritte zu vielerwarteten Sensationen. In dieser Zeit ließ sie sich gerne fotografiern oder portraitieren, als sie dann aber älter wurde zog sie sich wegen Anzeichen des Älterwerdens zurück.


Ein einziges Mal setzte die Kaiserin sich vehement für ein politisches Ziel en. Dies war der Ausgleich mit Ungarn. Sie liebte das Temperament, die Freiheitsliebe und den Stolz der Ungarn. Um die Mentalität und die Kultur besser zu verstehen, lernte sie sogar die schwierige ungarische Sprache bis zur Perfektion. Es wurde ihr zum Anliegen, dieses Volk mit ihrem
Mann zu versöhnen.

Elisabeth nutzte ihr
en Einfluss auf den Kaiser aus. Sie war abgeklärt genug, um nicht mehr um Liebe und Verständnis zu betteln, sondern suchte als Ersatz für ihre Mangel an persönlichen Glück die Durchsetzung ihrer Wünsche und Ziele. Anfang 1867 hatte sie gewonnen. Ungarn wurde seine alte Verfassung zuerkannt. Aus dem Kaiserreich Österreich war die Doppelmonarchie "Österreich-Ungarn" entstanden.

Einer Krönung stand nichts mehr im Wege.Sie fand am 8. Juni 1867 in der Mathiaskirche in Budapest statt.

Elisabeth und Franz Joseph hatten sich im Laufe der Jahre immer mehr auseinander gelebt. Ihr Eheleben war eine Verpflichtung gewesen, und in bezug auf Nachwuchs meinte sie, ihre Aufgabe erfüllt zu haben.

Jedoch belebte ihre Freude über den Ausgleich mit Ungarn auch kurzfristig die Beziehung zu Franz Joseph, und sie gab ihren Vorsatz, nicht mehr schwanger zu werden, für eine Ausnahme auf. Knapp ein Jahr nach der Krönung brachte sie in Budapest ein Mädchen, Marie Valerie zur Welt. Vom Wiener Hof wurde es boshaft, das "ungarische Kind" genannt. Für Sisi war es "die Einzige", weil es ihr einziges Kind war, das sie immer um sich haben und dessen Heranwachsen sie miterleben konnte.

 

Elisabeth war eine sehr belesene und hochgebildete Frau. Sie war eine große Verehrerin von Heinrich Heine, liebte Shakespeare, las Schriftsteller und Dichter von Homer bis Goethe,


hatte hervorragende Kenntnisse in Geschichte, Mythologie, Philosophie, sprach fließend Englisch, Französisch, Ungarisch und lernte ab dem Ende der achtziger Jahre Alt- und Neugriechisch.


Am 10. September 1898 setzte der italienische Anarchist Luigi Lucheni in Genf Elisabeths Leben ein Ende. Er stach ihr eine Feile ins Herz, als sie sich auf dem Weg zur Schiffsanlegestelle befand. Kurze Zeit sah alles halb so schlimm aus: Der Einstich war so klein, dass er übersehen wurde, und alle Beteiligten glaubten an einen einfachen Faustshlag.  Die Kaiserin erhob sich wieder und ging an Bord des Schiffes. Erst da brach sie zusammen und starb.

Ihr gewaltiger Tod birgt noch eine besondere tragische Komponente: Eigentlich hatte  Lucheni auf den Prinzen von Orléans als Vertreter der ihm verhassten Aristokratie abgesehen gehabt. Jedoch sagte dieser seine geplante Reise nach Genf ab. Statt dessen wurde der Genfer Zeitung zugesteckt, dass sich die Kaiserin von Österreich zu Besuch befand, obwohl sie unter dem Pseudonym einer Gräfin von Hohenembs reiste. Da es dem Attentäter nicht um eine bestimmte Person ging, sondern nur darum, der Aristokratie an sich einen Schlag zu versetzen, erwählte er nun die österreichische Kaiserin als Opfer.

 

 

 

Ihre letzte Ruhe fand Elisabeth in der Wiener Kapuzinergruft, der trationellen Begräbnisstätte der kaiserlichen Familie. Ihr Sakrophag ruht neben dem ihres Sohnes und dem ihres Gemahls.

Das Schicksal von Sissi bewegte uns sehr. Es ist schon ein wenig traurig zu sehen, dass eine Frau mit so vielen guten Anlagen und Voraussetzungen, die eigentlich alles gehabt hätte, was man sich wünschen kann, dass diese Frau ewig ein unzufriedener Mensch blieb. Das gab uns zu denken. Elisabeths Beispiel zeigt, dass Glück nicht von außen kommt. Man muss es im eigenen Herzen suchen und finden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



 
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